Weltenfresser
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Man kann eine Überbevölkerung verschieden definieren, wenn man den Begriff auf die Menschen und denen Ihnen zur Verfügung stehenden Lebensraum anwendet. Man benötigt als Erstes einen räumlichen Bezug. Wichtig ist, ob man die globale, eine regionale oder lokale Bevölkerung betrachtet. Man kann danach eine Einwohneranzahl als Überbevölkerung ansehen, wenn es durch die Anzahl, der in diese Zone lebenden Menschen, zu Engpässen in der Versorgung mit Nahrung, Wasser, Energie oder Raum kommt. Damit gibt man hier eine sehr enge Definition des Wortes Überbevölkerung vor. Man kann allerdings auch eine, wie ich finde, weitsichtigere und nachhaltigere Definition wählen. Dabei Betrachtet man die Zone bereits als überbevölkert, wenn (bezogen auf den jeweiligen Lebensstil) eine nachhaltige Lebensweise in dieser Region mit eine bestimmten Einwohnerzahl nicht mehr möglich ist. Da unsere Welt immer weiter zusammenrückt, werde ich mich an einen Blick auf die globale Bevölkerung halten. Außerdem werde ich die zweite Definition nutzen, da wir eben wirklich nur eine Erde haben und wir in jedem Bereich nachhaltig arbeiten müssen, um das gesamte Leben auf diesem Planten zu sichern. Betrachten wir zunächst einige Fakten. Hier eine Übersicht der Bevölkerung von 2009: Wie wir sehen, ist Asien die bevölkerungsstärkste Region, gefolgt von Europa und Afrika. In jeder Sekunde werden fast 3 neue Menschen geboren. Die Weltbevölkerung hat sich zwischen 1960 und 2000 verdoppelt. Prognosen zeigen, dass bei der augenblicklichen Entwicklung, die Weltbevölkerung innerhalb der nächsten 90 Jahre auf 10 Milliarden Menschen ansteigt. Der Großteil des Bevölkerungswachstums liegt in den Entwicklungsländern. Die Industrieländer werden nahezu stabil bleiben. Asien wird im Zuge dieser Entwicklung rund 15% seines Anteils an der Weltbevölkerung verlieren und Afrika um rund 20% auf 35% steigen. Hier eine Grafik, die diese Entwicklung wiedergibt: Was sind die Folgen dieser Bevölkerungsexplosion? Die Menschen wollen leben, sich verbessern, konsumieren. Jeder möchte sich selber und seine Situation verbessern. Essen, wohnen, trinken, reisen und das alles immer schöner und besser. Dies führt zu einigen Problemen: Die in den Industrieländern vorhandene Bevölkerung benötigt für Ihren unglaublichen Konsum immer weitere Anbaugebiete. Zur Schaffung dieser Anbaugebiete steht immer weniger Fläche zur Verfügung. Berge und Wüsten bieten nur einen unzureichenden Lebensraum, daher werden immer weiter große Teile der Waldbestände gerodet. Dies betrifft mittlerweile eine Fläche so groß wie Australien. Außerdem schrumpfen die Fischbestände in alarmierendem Maße. Diese werden zum Beispiel für den immer größer werdenden Konsum an Sushi benötigt, der in China und Europa besteht. Diese massive Ausbeutung der Meere und Zerstörung von Naturgebieten führt zwangsläufig zu einer Vernichtung von vielen Lebewesen. Ein Großteil der bereits bedrohten Arten, findet in der Allgemeinheit nicht einmal mehr Erwähnung. Außerdem führt die Rodung der Wälder zu einer Erwärmung der Erde, wodurch die Pole schmelzen und der Meeresspiegel steigt. Dieses Ansteigen des Meeresspiegels führt unweigerlich zu Überschwemmungen und diese wiederum führen zu einer Verringerung der Landmassen durch die Knappheit an Lebensraum weiterhin vergrößert wird. Dazu sind die höheren Temperaturen dafür verantwortlich, dass sich in einigen Gebirgen weniger Schnee bildet, wodurch auch das Schmelzwasser ausbleibt. Das Fehlen dieses Schmelzwassers führt zu einer weiteren Trinkwasserknappheit, wodurch auch Anbaugebiete, wie zum Beispiel Reisfelder, nur unzulässig bis gar nicht gewässert werden können, was zu einer weiteren Lebensmittelknappheit führt. Doch nicht nur die Natur ist hier bedroht, sondern auch der Mensch selber. Eine zu hohe Bevölkerung sorgt für Lebensraum-, Lebensmittel- und Wasserknappheit. Vereinfachend können die heutigen 7 Milliarden Menschen wie folgt aufgeteilt werden: · 1 Milliarde Menschen sind gut bis überernährt, · 5 Milliarden sind mittelmäßig bis schlecht ernährt und · 1 Milliarde Menschen sind Hungernde. In Bombay lässt sich die Entwicklung nachvollziehen. Die Stadt und das Land selber erleben einen starken Boom. Doch mitten in der Stadt bilden sich immer größer werdender Slums, in dem alle die, die den Durchbruch nicht geschafft haben, ums Überleben kämpfen müssen. Hier ist eine Knappheit an Essen, Wasser und Lebensraum an der Tagesordnung. Gerade in solchen Gebieten können sich Krankheiten ungehindert ausbreiten und sich immer wieder so verändern, dass bekannte Medikamente nicht mehr helfen. Wenn es zu viele Spezies einer Art gibt, kann die Natur nicht mehr regulierend eingreifen, wodurch sich neue Krankheiten bilden. Außerdem werden Krankheiten wie Aids weiterhin gefördert, da sich viele Frauen ihren Lebensunterhalt mit Prostitution verdienen müssen. Die Prostitution führt nicht nur zur weiteren Verbreitung von Aids, sondern auch zu ungewollten Schwangerschaften, da hierbei eine Vergütung oft indiskutabel ist. Somit trägt auch die Bildung von Slums und die Verarmung von Menschen weiter zu steigenden Weltbevölkerung bei. Worin liegt die wahre Problematik? Die Herausforderung, die sich hierbei wirklich stellt, kann natürlich nicht nur an der reinen Anzahl an Menschen festgemacht werden. Den: Platz ist auf der Erde mehr als genug. Zu betrachten ist, was der einzelne Mensch mit der Umwelt anstellt und wie viel Platz er zum Leben verbraucht. Zu beachten ist, dass ein Großteil der Landfläche nicht nutzbar sind, da sie aus Wüsten, Bergen Seen usw. bestehen. Somit bleiben von den ~148 Mio Km² noch 48 Mio Km² übrig. Diese nutzbare Fläche teilt sich wie folgt auf: Ein nicht unerheblicher Teil dieser Fläche (besonders in den Industrieländern) wird bereits für die Landwirtschaft genutzt. Schauen wir uns die unterschiedlichen Arten der Ernährung an: Als Grundbasis habe ich eine Hochrechnung von 2011 zu omnivoren Ernährung genommen. Bei Vegetariern habe ich den “omni-Verbrauch” mal einem Faktor von 1,3 genommen, bei Veganer habe ich den ”omni-Verbrauch” mal 1,5 genommen. Hier sehen wir schon einen weitreichenden Unterschied in der Flächennutzung. Um zu sehen, wie viel Platz ein Mensch insgesamt verbraucht, sind allerdings noch eine Menge weitere Faktoren zu berücksichtigen. Viele dieser einzelnen Punkte, haben unterschiedliche Kennzahlen und Maßeinheiten. Damit man sie dennoch miteinander in Einklang bringen kann, wurde 1994 von Mathis Wackernagel und William Rees das Footprint- Konzept entwickelt. Vereinfacht gesagt, gibt der Footprint an, wie viel Hektar Erde eine Person für Ihren Lebensstil pro Jahr braucht Hier eine Übersicht, über die Fußabdrücke einiger Länder (Quelle: Wikipedia) Ich habe euch die Übersicht zur Reserve, bzw. zum Defizit anbei gelassen, damit Ihr auch die Reserven innerhalb der Länder abschätzen könnt. Die meisten Länder haben keinerlei Reserven mehr und müssen daher Ihr ökologischen Defizit mit Importen ausgleichen. Auch ich habe meinen ökologischen Fußabdruck genommen, außerdem habe ich einen Kollegen gebeten, seinen Fußabdruck zu nehmen. Außerdem habe ich einen optimal Fußabdruck erstellt und einen, wie Ihn viele haben, bzw. wie er bei einem “fortschrittlichen Leben” aussieht. Meine Daten findet Ihr unter “Standard Veganer”, den von meinem Kollegen unter Standard Omnivor. Zu dem Punkt “optimal” ist zu sagen, dass die abgefragten Parameter sehr an die westliche Welt angepasst sind und man trotz guter (aber noch normal erreichbarer) Werte, so sind, dass 1,1 Erden benötigt werden um 7 Milliarden Menschen, die so Leben, zu Versorgen. Der deutsche Durchschnitt und mein Standard Omnivor ähneln sich sehr, für beide bräuchten wir rund 2,5 Erden, wenn alle sich so verhalten, wie diese beiden. Würden alle wie US-Amerikaner leben, wären es 4 und bei Werten von Katar wären es 6,5. Wir können natürlich den Platz, den wir haben, optimaler Nutzen und auch die 25 Mio. Km² Grasland für uns beanspruchen und zum Beispiel mit solarbetriebenen Gewächshäusern arbeiten. Allerdings ist weder die Technik soweit, noch ist es ein wünschenswertes Ziel. Was kann gegen die Überbevölkerung und deren Folgen getan werden? In aufgeklärten Ländern, in denen Frauen die selben Rechte und Möglichkeiten besitzen wie Männer, ist das Bevölkerungswachstum geringer als in Ländern, in denen Frauen keine andere Perspektive haben als Kinder zu bekommen. Oftmals werden Kinder auch als “Investition in die Zukunft” gesehen. Man hofft, dass die eigenen Kinder zu Wohlstand kommen und einem selbst damit auch Wohlstand zu Gute kommt. Leider funktioniert genau dies oft nicht, sondern trägt nur zu weiteren Verschlechterung der Situation bei. Hier hilft nur eine Aufklärung der Bevölkerung. Gerade in Gebieten, in denen das Kinderzeugen als eine große Tradition und eine soziale Stütze angesehen wird. Verhindert werden Kampagnen zur Eindämmung des Bevölkerungswachstums, wie sie z.B. in China mit der 1 Kind Politik eingeführt wurde, oft von mehreren Seiten. In Indien zum Beispiel, möchte kein Politiker seine Position gefährden, in dem er Programme zur Geburtenregelung fordert. Auch die Religion hat einen großen und immer weiter steigenden Anteil an der Überbevölkerung. Viele Teile Afrikas werden immer weiter vom Christentum dazu angehalten, keine Verhütung zu verwenden. Allgemein vertreten die Religionen den Ansatz der Vermehrung. Was Schlussfolgere ich daraus: Zur Zeit bekommt eine Frau durchschnittlich 2,7 Kinder. Bei 2,1 Kindern, würden wir die Anzahl an Menschen stabil halten. Beides ist allerdings zu hoch. Die Weltbevölkerung muss sich verringern, um aus diesem immer weiter fortschreitenden Strudel zu entkommen. Wenn die Bevölkerung steigt, steigt automatisch auch die Armut. Mit der steigenden Armut, steigt auch die Geburtenrate. Die Menschen brauchen immer mehr Fläche. Mit der Gewinnung dieser Fläche durch Rodung, steigen die Temperaturen und der Meeresspiegel, wodurch wieder weniger Land zur Verfügung steht und es weniger Wasser gibt, was wiederum zu größeren Problemen in der Natur und zwischen den Menschen führt. Der Mensch muss lernen, besser mit den Ressourcen, die Ihm zur Verfügung stehen, umzugehen. Es ist einfach nicht möglich, dass ein Mensch einen bis zu 7 mal höheren Ressourcenverbrauch als ein anderer hat. Wir müssen unser gesamtes Denken in Bezug auf Nahrung, Wachstum und “Fortschritt” verändern, ansonsten werden nicht nur ein Großteil der Arten, sondern auch der Mensch selber zu Grunde gehen. Zu guter Letzt möchte ich euch noch eine sehr gute Reportage zeigen: 3Sat Reportage zum Thema Überbevölkerung Quellen: http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13519338/Ueberbevoelkerung-ist-groesstes-Problem-der-Menschheit.html http://www.wikipedia.de http://www.zef.de/fileadmin/webfiles/downloads/research_docu/2_2001.pdf http://perendie.de/ueberbevoelkerung-mensch-problem/ www.zdf.de http://monstermaschine.wordpress.com/2012/05/07/flaechenverteilung-der-erde/ http://www.umweltbundesamt-daten-zur-umwelt.de http://www.landusewatch.info https://www.landwirtschaft-bw.info/servlet/PB/show/1344868/landinfo_Wie%20viel%20Fl%E4che%20braucht%20ein%20Mensch%20um%20sich%20zu%20ern%E4hren%20-%20Wakamiya.pdf
1 Kommentar
11/19/2018 08:44:53
Die Lösung sind Geburtenregelungen - weltweit! Bitte helfen Sie mit:
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Cloud (Autor)Tausend Gedanken, in Wort gewandt. Archive
September 2017
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