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Die ARD klärt in Ihrer PlusMinus Sendung am 12.06. auf. Das verbotene Futtermittel Monensin ist wieder da Immer wieder finden Pharma- Unternehmen einen Weg, ihre teilweise schon abgelehnten Antibiotika wieder in unsere Lebensmittel und unsere Umwelt zu bringen. So auch Firma Eli Lilly, welche jetzt mit Kexxtone das 2006 als Futtermittel verbotene Monensin wieder aufleben lässt. Viele Kühe, welche nur dafür gehalten werden Milch zu geben (oft auch als “Milchkuh” bezeichnet), müssen immer mehr leisten. Vor rund 60 Jahren waren es noch knapp 12,5 Liter, welche eine Kuh so am Tag für den Menschen hergeben musste, mittlerweile ist es fast das Dreifache. Doch damit nicht genug. Die Züchtungen gehen immer weiter und viele Agrarunternehmer rühmen sich damit, dass ihre Kühe durchschnittlich 50 Liter Milch pro Tag geben. Wenn man sich dabei vor Augen hält, dass eine Kuh 30.000 Liter Blut jeden Tag durch Ihren Körper pumpen muss, damit sie 50 Liter Milch abgeben kann, wird einem schnell klar, dass dies nicht ohne Folgen für das Tier bleiben kann. Eine häufig auftretende Erkrankung bei sogenannten “Hochleistungskühen” ist die Stoffwechselstörung Ketose. Eine Ketose entsteht durch eine negative Energiebilanz. Mit sehr hochwertigem Futter kann dieser vorgebeugt werden. Dieses hochwertige Futter ist allerdings kostenintensiver und schmälert so den Reingewinn. Außerdem lässt sich auch damit eine Ketose nicht vollkommen ausschließen. Zur Verhinderung dieser Stoffwechselstörung wurde unter anderem das Antibiotikum Monensin verabreicht, welches einer Reduktion von grampositiven Bakterien im Pansen führt und damit die Wirksamkeit des Energiestoffwechsels verbessert und die Ketone im Blut verringert. 2006 wurde Monensin als Futtermittel verboten, da es zu Rückständen kommen kann und diese beim Menschen zu einer Antibiotikaresistenz führen können. Dieses Verbot hebelt Eli Lilly jetzt aus, da sie Monensin nicht als Futtermittel, sondern als “Medikament” wieder auf den Markt bringen. Interessant daran ist, dass dieses “Medikament” mit einer Vorrichtung über den Schlund in den Pansen der Kuh gegeben wird. Also auch oral. Dort platziert gibt es dann über 95 Tage lang ca. 335 mg Monensin pro Tag ab. Der Wirkstoff selber und seine Eigenschaften sind genau die gleichen wie bei dem verbotenen Futtermittel, nur dass es nun eben in der Kuh liegt und nicht mehr jeden Tag verabreicht wird. Ein großflächiger Einsatz soll dadurch eingedämmt werden, dass Kexxtone durch einen Tierarzt verabreicht werden muss. Herausforderung dabei ist allerdings, dass ein Agragunternehmer, welcher durch seinen Tierarzt das Präparat nicht bekommt, einfach zum nächsten geht und es sich dort holt. Auch Renate Künast, welche 2006 an dem Verbot von Monensin mitgearbeitet hat, wundert sich darüber, dass es nun wieder da ist und dass Ilse Aigner das Wiederaufleben nicht verhindert hat. Ich persönlich wundere mich da gar nicht. Frau Aigner ist ja mittlerweile für Ihre zweifelhaften Entscheidungen und Ihrer Einstellung gegen den Verbraucher und für die Lobbyisten sehr bekannt. Passend dazu ist auch die Reaktion des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, welches, trotz dass es an der Zusammensetzung des Monensins keine Änderungen gab, keinen Handlungsbedarf sieht, da Eli Lilly einen Antrag gestellt hat, die Rückstandshöchstmengen zu ändern. Hier sollen also Rückstände von Antibiotika, welche bisher als zu hoch galten, für passabel erklärt werden, ohne dass es neue Erkenntnisse in der Wissenschaft gab, sondern nur, weil eine Firma einen verbotenen Stoff wieder auf den Markt bringen möchte. Dies alles für ein Präparat, welches nicht beim Auftreten einer Krankheit eingesetzt wird, sondern rein präventiv ist. Präventiv gegen eine Stoffwechselstörung, welche verhindert werden kann, wenn man den Kühen ordentliches Essen gibt und ihnen weniger Leistung abverlangt. Dies ist ein weiterer Schritt in einer Welt von Agragunternehmen, welche nur noch auf Gewinnmaximierung aus sind. Egal, was es kostet und egal, wem es im Endeffekt schadet. Eine Welt, wie ich sie nicht für wünschenswert halte. cloud Quellen: ARD “PlusMinus” Website der EU Portal Rind Süddeutsche Zeitung
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Cloud (Autor)Tausend Gedanken, in Wort gewandt. Archive
September 2017
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